
Nils Bauer

Rosemarie Herzig

Walter Brenner
Nils Bauer, 25 Jahre, Student
Nils studiert seit 3 Jahren in Darmstadt. Obwohl er kein geborener Darmstädter ist, kennt er sich mittlerweile sehr gut in der Stadt aus. Vor dem Studium hat er seinen Zivildienst in einem Alten-Pflegeheim absolviert. Dort hat er die Alltags-Probleme von älteren Menschen kennen gelernt. Da er sich weiterhin sozial engagieren möchte, hat er sich im inDAgo-Helfernetzwerk registriert. Er hilft gerne weiter, wenn er im Alltag auf hilfsbedürftige Senioren trifft.Rosemarie Herzig, 85 Jahre, vierfache Großmutter
Seitdem ihr Mann verstorben ist, lebt Frau Herzig alleine in Ihrer Wohnung in Neutsch. Da ihre Kinder und Enkel in der Nähe wohnen, besuchen sie sie häufig Sie trägt eine Brille, hat aber aufgrund Ihres grauen Stars trotzdem Sehprobleme. Da sie an einer starken Arthrose am Hüftgelenk leidet, fällt ihr das Laufen schwer und sie ist froh über ihren Rollator. Wenn sie nach Darmstadt fährt, nimmt sie diesen in Bus und Straßenbahn mit. Sie besucht häufig Seniorennachmittage ihrer Kirchengemeinde und trifft sich mit Freundinnen zum Kaffeeklatsch. Weitere Ausflüge traut sie sich nicht, da sie sich in fremden Umgebungen schlecht orientieren kann. Frau Herzig hat wenig Erfahrung mit Technik und weigert sich, in ihrem Alter noch zu lernen, wie ein PC funktioniert. Ihre Kinder haben ihr ein Handy geschenkt, welches sie aber nicht benutzt. Ihr reicht ihr Festnetztelefon aus.Walter Brenner, 66 Jahre, verheiratet
Herr Brenner wohnt in Aschaffenburg und ist seit 2 Jahren im Ruhestand. Er genießt die freie Zeit und da er und seine Frau gerne neue Orte entdecken, verreisen sie häufig. Für kleinere, unbekannte Strecken nutzen sie ein Navigationsgerät im Auto. Bei weiteren Reisen fahren sie lieber mit dem Zug, so auch bei ihrem nächsten Reiseziel: Darmstadt. Auf seinen Reisen nimmt Her Brenner sein Handy mit, um erreichbar zu sein. Zuhause hat er es meistens ausgeschaltet. Herr Brenner ist Diabetiker, aber auf seinen Reisen vergisst er häufig, sein Insulin mitzunehmen. Seine Frau findet, dass er ein Hörgerät benötigt. Doch er will sich nicht eingestehen, schlecht zu hören.. Da er schon in seinem Beruf viel mit technischen Geräten arbeitete, hat er keine Probleme im Umgang mit dem PC. Er nutzt ihn, um Emails zu schreiben und seine Reisen zu planen. Seine Bahntickets bucht er immer online, da er diese Möglichkeit viel einfacher findet als die Bezahlung am Automaten.Das Mobilitätssystem inDAgo unterstützt Senioren im Bereich der Alltags- und Freizeitmobilität und leitet sie personalisiert von Ort zu Ort.
Viele Forschungsprojekte beschäftigen sich mit der Unterstützung von Senioren im Alltag. Im
Zeitalter von Internet, Smartphones und Social Media wird an Lösungen gearbeitet,
um Senioren eine „unsichtbare“ Begleitung zur Seite zu stellen. Ziel ist es, ihnen Mobilität im
Alltag zu erleichtern, ohne sie mit Technikdetailwissen zu überfrachten.
An diesem Punkt setzt inDAgo an:
Mit inDAgo soll die Möglichkeit geschaffen werden, diese verschiedenen Systeme mit GPS sowie
Leitsystemen des ÖPNV zu kombinieren. Im Mittelpunkt steht dabei der nahtlose
Übergang zwischen den sogenannten AAL-Räumen, sei es auf dem Weg von zu Hause bis zum Arzt, zum
Einkaufszentrum oder zu den Kindern und Enkeln, zur An- und Abreise zu einem
Konzertbesuch, einer Ausstellung oder einer Städtereise.
Speziell im höheren Alter ist ein Teil der Bevölkerung auf Hilfe, Unterstützung und Pflege angewiesen. Assistenz ist dabei nicht nur in der häuslichen Umgebung, sondern auch im Bereich Alltags- und Freizeitmobilität erforderlich, um die soziale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Im Rahmen des Projekts „inDAgo – Regionale Alltags- und Freizeitmobilität für Senioren am Beispiel der Stadt Darmstadt“ soll daher ein System entwickelt werden, das Senioren dabei unterstützt, mobil zu bleiben. Den Kern des inDAgo Systems stellt ein personalisiertes, mobiles Multifunktionsgerät (inDAgo Assistent) dar, das die Senioren mit sich tragen und mit dem sie auf verschiedene Datenquellen, Informations- und Navigationsdienste zugreifen können, z.B. um sich über entsprechende Veranstaltungen und Freizeitmöglichkeiten in ihrer Stadt zu informieren. Gleichzeitig kann der inDAgo Assistent seinen Nutzer auf Grundlage der über ihn gespeicherten Daten zu einem Ziel leiten. Möchte beispielsweise ein Senior, der Schwierigkeiten mit dem Gehen hat, einen Arzttermin wahrnehmen und dabei Busse und Bahnen nutzen, schlägt ihm der Assistent eine für seine Bedürfnisse geeignete Route und Zeitplanung vor. Zusätzlich zur Bereitstellung von Informationen und Navigationshilfen durch den inDAgo Assistenten unterstützt das System darüber hinaus die Kontaktaufnahme zu anderen Teilnehmern. So können sich Senioren mit gleichen Interessen und Bedürfnissen vernetzen und z.B. gemeinsam eine Ausstellung besuchen. In heiklen Situationen – wenn ein Senior etwa auf dem Weg zu einem Zielort die Orientierung im Straßenverkehr verloren hat – kann er über den Assistenten eine Vertrauensperson oder ein Call-Center kontaktieren und Hilfe anfordern. Außerdem sieht inDAgo bei Bedarf die Bildung von "ad-hoc Netzwerken" mit vertrauenswürdigen Personen vor. Dabei zeigt das inDAgo System dem Hilfesuchenden auf Knopfdruck eine Liste aller zertifizierten inDAgo Teilnehmer an, die sich gerade in der Nähe befinden, und leitet die Kontaktaufnahme ein.
Nils Bauer
Rosemarie Herzig
Walter Brenner